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„Verrückte Pferde und schöne Tänze“

ein Konzertabend im Zeichen des Hackbretts in Wien

Teresa Fingerlos – alle Fotos von Hans Ringhofer

Wenn die Wiener Hackbrettpädagogin und -virtuosin Katharina Dürrschmid zum Konzert lädt, dann können sich Fans und Freunde des Instruments auf ein besonderes Erlebnis freuen. Am 15. Mai 2024 war es wieder soweit und die Hackbrettistin lud Schüler:innen ihrer mittlerweile groß gewachsenen Hackbrettklasse und Kolleg:innen zu einem Abend voller Hackbrettmusik in den ausverkauften Kulturverein Redtenbach ein. Vorwiegend Originalkompositionen für Hackbrett und Salterio wurden präsentiert, der Fokus lag dabei wie so oft und naheliegend auf zeitgenössischen Werken. „Wir wollen zeigen, welche Fülle an Klangfarben in den Instrumenten der Hackbrettfamilie steckt.“ – so stand es auf der Konzerteinladung geschrieben. Und dieses Vorhaben wurde bravourös eingelöst!

In all seinen Facetten wurde da das Hackbrett präsentiert: als Solo und in Duo- und Triokombinationen, aufwändig präpariert (bei Barbara Schneider-Romens „Heller Freude“), im Zusammenklang mit dem „Vorläufer“, dem „großen Bruder“ Klavier, was immer wieder ein spannendes Hörerlebnis ist, und – bei den beiden letzten Interpretinnen des Abends – auch mit Salterio und Tenorhackbrett.

Die Begeisterungsfähigkeit der jungen und schon etwas älteren Hackbrettist:innen der Klasse von Katharina Dürrschmid für ihr Instrument war für das Publikum unmittelbar spürbar. Und die beiden Interpretinnen, die den Konzertabend beschlossen, zogen alle Register ihres Könnens und zeigten damit auch, welch unterschiedliche Klänge, welche Virtuosität und welche stilistische Bandbreite man dem Hackbrett entlocken kann. Antonia Ortner (aus der Klasse von Liudmila Beladzed der Anton Bruckner Privatuniversität Linz) präsentierte den Zuhörer:innen Auszüge aus ihrem Abschlussprüfungsprogramm, wobei das „Impromptu“ von Franz Fellner besonders beeindruckte. Rosemarie Pulvermacher, eine mittlerweile in Wien wirkende Hackbrettistin, begeisterte mit drei Programmpunkten und bewies mit ihrem Eigenarrangement vom original für Gitarre komponierten „Liebeslied“ aus den „Bardenklängen“ op.13 von Johann Caspar Mertz, dass dem Hackbrett auch Klänge der Romantik zu entlocken sind.

Wunderschön war auch zu sehen, wie aufmerksam und voller Begeisterung der Hackbrettnachwuchs den Interpretationen der beiden „arrivierten“ Künstlerinnen lauschte – eine echte Inspiration!

Große Begeisterung und langanhaltender Jubel war am Ende des Konzerts beim Publikum deutlich zu spüren. Danach konnte man sich bei kleinen Köstlichkeiten und Getränken mit den Virtuos:innen austauschen. Der eine oder die andere ging an diesem Abend beglückt von neuen Hörerlebnissen nach Hause.

Um die Zukunft des Hackbretts in der Bundeshauptstadt Wien muss man sich jedenfalls keine Sorgen machen, wenn hochmotivierte Enthusiastinnen wie Katharina Dürrschmid am Werk sind und unermüdlich für die Bekanntheit dieses großartigen Instruments werben!

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